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Bogenarten

Vom einfachen Primitivbogen bis zum hochkomplexen Compoundboden, die Vielfalt an Bogenarten ist enorm. Im sportlichen Wettkampf bei den Deutschen Meisterschaften des Deutschen Schützenbundes werden die drei nachfolgenden Bogenarten eingesetzt.

Recurvebogen

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Foto: Eckhard Frerichs

Recurvebogen

Der Recurvebogen ist derzeit der einzige zugelassene Bogen bei Olympischen Spielen.
Der Bogen besteht aus mehreren Bestandteilen und kann komplett zerlegt werden. Das Herzstück des Bogens ist das Mittelstück, an dem oben und unten jeweils ein Wurfarm befestigt ist. Die Sehne macht den „einfachen“ Bogen komplett. An dieser dürfen zwei Nockpunkte befestigt werden, zwischen denen später der Pfeil „eingenockt“ wird. Zu den weiteren Bestandteilen des Recurvebogens gehören die Pfeilauflage, ein Visier, die Stabilisatoren und ein Button, der den Pfeil während des Abschusses stabilisiert. Die Sehne wird mit drei Fingern gezogen, als Schutz dafür gibt es einen Tab. Der Tab (Fingerschutz) besteht aus Leder, der an einer Platte aus Alu oder Messing montiert ist.
Geschossen wird hier in der Halle auf eine Distanz von 18 Metern, das Zentrum (10) hat einen Durchmesser von 4,0 cm, das entspricht der Größe einer Steckdose. Die Auflage reicht bis zu 6. Ring.
Bei den Wettbewerben im Freien ist die Distanz 70 Meter und der Durchmesser der Zehner-Wertungszone ist 12,2 cm, das entspricht der Größe einer CD.

Weitere Infos hier, Video hier.

Grafik: Deutscher Schützenbund

Blankbogen

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Foto: Eckhard Frerichs

Blankbogen

Der Blankbogen ist ebenfalls ein Recurvebogen, der aber nur mit sehr wenigen Hilfsmitteln ausgestattet sein darf. Der Bogen besteht aus mehreren Bestandteilen und kann komplett zerlegt werden. Das Herzstück des Bogens ist das Mittelstück, an dem oben und unten jeweils ein Wurfarm befestigt ist. Die Sehne macht den „einfachen“ Bogen komplett. An dieser dürfen zwei Nockpunkte befestigt werden, zwischen denen später der Pfeil „eingenockt“ wird. Zu den weiteren Bestandteilen des Blankbogens gehören die Pfeilauflage und ein Button, der den Pfeil während des Abschusses stabilisiert. Die Sehne wird mit drei Fingern gezogen, als Schutz dafür gibt es einen Tab oder Handschuh. Da beim Blankbogen kein Visier verwendet werden darf, ist es erlaubt die Zugfinger auf der Sehne in der Höhe (String-Walking) zu variieren. Je höher die Hand in die Sehne eingreift, desto höher bzw. weiter fliegt der Pfeil. Greift die Hand bei identischem Ankerpunkt weiter unten in die Sehne, umso niedriger bzw. kürzer fliegt der Pfeil. Ebenfalls muss der Schütze nicht zwingend unterhalb des Kinns ankern, sondern darf die Hand auch unterhalb des Auges (Face-Walking) platzieren. Geschossen wird hier in der Halle auf eine Distanz von 18 Metern, das Zentrum (10) hat einen Durchmesser von 4,0 cm, das entspricht der Größe einer Steckdose.
Bei den Wettbewerben im Freien ist die Distanz 50 Meter und der Durchmesser der Zehner-Wertungszone ist 12,2 cm, das entspricht der Größe einer CD.

Weitere Infos hier.

Grafik: Deutscher Schützenbund

Compoundbogen

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Foto: Eckhard Frerichs

Compoundbogen

Der Compoundbogen besteht aus einem Mittelteil und zwei Wurfarmen, die über die Wurfarm-taschen und -schrauben miteinander verbunden sind. Am Ende der Wurfarme sind die Rollen, bzw. Cams montiert. Das obere und untere Cam sind über Kabel und Sehne miteinander verbunden. Die Sehne wird beim Schuss ausgezogen, die Kabel halten das System zusammen. Das Compound-Cam funktioniert nach dem Hebelgesetz und verhält sich wie ein starrer Hebel, während es sich beim Ausziehen des Bogens nach außen dreht. Im Verlauf des Auszugs wird die Kraft größer. Wenn der Gipfel erreicht wird, reduziert sich im weiteren Verlauf das Zuggewicht um 65-85 Prozent. Im sogenannten Tal ist die Kraft am geringsten. Hier wird der Anschlag der Cams positioniert, der den Auszug begrenzt. Der Einsatz von Scope (Zieloptik mit Wasserwaage und Vergrößerung) und Peep (dt.: Sehnenlochvisier) ermöglicht ein genaues Zielen. Der Compoundbogen entfaltet seine Präzision erst dadurch, dass er mit einem Release (Lösehilfe) geschossen wird. Es wird entweder direkt mittels einer Schlaufe in die Sehne gehakt, oder mit einem Zangenmechanismus oder Haken in einem Loop eingehängt. Wie beim Recurvebogen ergänzen Stabilisator und Dämpfer den Wettkampfbogen.
Geschossen wird hier in der Halle auf eine Distanz von 18 Metern, das Zentrum (der Inneren 10) hat einen Durchmesser von 2,0 cm, das entsprich in etwa der Größe einer 10 Cent Münze. Die Auflage reicht bis zu 6. Ring.
Bei den Wettbewerben im Freien ist die Distanz 50 Meter und der Durchmesser der Zehner-Wertungszone ist 8,0 cm. Die Auflage reicht bis zum 5. Ring.

Weitere Infos hier. Video hier.

Grafik: Deutscher Schützenbund