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Informationen rund um den Wettkampf

Rund 600 Sportler messen sich vom 08.03.2024 bis 10.03.2024 bei diesen Deutschen Meisterschaften in der Halle. Je Wettkampf (Freitag, Samstagvormittag, Samstagnachmittag, Sonntag) sind das immer ca. 150 Sportler, die sich auf dem Wettkampffeld bewegen. Das gelingt nur mit klar definiertem Wettkampfablauf.
Nachfolgend haben wir alles Wissenswerte rund um den Wettkampf zusammengestellt um auch Außenstehenden den Ablauf nachvollziehbar zu machen.

Das Wettkampffeld

Scheiben/Ständer

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Scheiben/Ständer

Bei der Deutschen Meisterschaft in Sindelfingen erwarten uns 36 Scheiben für die Qualifikationsrunden. Jede Scheibe trägt eine gut lesbare Nummer, ist aus Kunststoff und ist maximal 10 Grad nach hinten geneigt. Das Zentrum der Scheibe befindet sich in einer Höhe von 130 cm. Der Scheibenständer trägt die Scheibe, ist aus Holz und verfügt über 4 Beine. An jedem Scheibenständer ist ein elektronisches Eingabegerät für die Treffereingabe angebracht.

Für die Finalrunden und Medaillenmatches ist im unteren Bereich der Scheibenständer eine zusätzliche Anzeigetafel (scoreboard) für die momentane Anzeige des Matchverlauf angebracht.

Scheiben-Auflage

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Scheiben-Auflage

Jede Scheibe hat entsprechend der Bogenart und Klasse unterschiedliche Papierauflagen mit verschieden großen und farbigen Ringen. Diese stellen die unterschiedlichen Wertungszonen dar.
Bis zu 4 Schützen schießen auf eine Scheibe. Die Schützen schießen ihre Passen abwechselnd in zwei Gruppen (AB und CD) auf eine Scheibe.

3m-Linie

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Grafik: World Archery

3-Meter-Linie – Nicht geschossener Pfeil

Die 3-Meter-Linie vor der Schießlinie dient dazu, Fairness in Situationen zu bieten, in denen ein Pfeil vom Bogen fällt oder aus einem anderen Grund herunterfällt. Die Regeln besagen, dass sich ein Teil des Pfeilschafts innerhalb dieser 3-Meter-Zone befinden muss, damit er als nicht geschossen gilt.

Schießlinie

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Grafik: World Archery

Schießlinie

Die Schießlinie ist 18 Meter von der Scheibenlinie entfernt. Jeder Schütze hat seine Pfeile aufrecht stehend von dieser Linie aus in Richtung Scheibe abzuschießen, wobei sich die Füße zu beiden Seiten der Schießlinie oder beide Füße auf der Schießlinie befinden müssen. Eine Ausnahme hiervon ist nur Personen mit dauernden körperlichen Behinderungen gestattet. Ein ausziehen des Bogen ist nur auf der Schießlinie erlaubt. Dies gilt auch, wenn er keinen Pfeil aufgelegt hat.

Weitere Linien und Zonen

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Foto: Dirk Weber

Schießposition

Schießen 2 Schützen gleichzeitig auf die gleiche Scheibe, wird die Schießposition jedes Schützen auf der Schießlinie markiert. Jeder Schütze erhält mindestens 80 cm Platz auf der Schießlinie.

Wartelinie

Wie der Name bereits vermuten lässt, warten hinter der Linie die Schützen auf das entsprechende Signal um an die Schießlinie zu treten.

Gerätebereich

Hier werden die Bögen abgestellt. Lediglich die Schützen und Kampfrichter sowie Wettkampffunktionäre dürfen beim Wettkampf in und vor den Gerätebereich treten.

Bekanntgabe der Ergebnisse

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Bekanntgabe der Ergebnisse

Die Gesamtergebnisse aller Wettkampfteilnehmer werden mindestens alle 6 Pfeile als Computerausdruck bekannt gegeben. Ferner kann das Ergebnis auf den Monitoren in der Halle und im Internet (https://www.bogenfax.de) mit verfolgt werden.

Kommunikation / Moderation

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Kommunikation / Moderation

Alle Hinweise oder Durchsagen werden über einen Lautsprecher getätigt.

Sitzgelegenheiten

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Grafik: World Archery

Sitzgelegenheiten

Diese sind hinter der Wartelinie für Schützen, Wettkampffunktionäre und andere Offizielle, sowie vor der Wartelinie für die Kampfrichter in ausreichender Anzahl vorhanden.

Optische und akustische Signale

Akustische Signale steuern den Wettkampfablauf. Sie werden ergänzt durch optische Signale die aber nur ergänzende Funktion haben. Im Zweifelsfall hat das akustische Signal Vorrang.

Akustische Signale

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Foto: Eckhard Frerichs

Akustische Signale

Der Schießleiter regelt das Schießen wie folgt:

  • Zweimaliges hupen ist das Signal für die erste Gruppe, zur Schießlinie zu gehen.
  • Einmaliges hupen (nach 10 Sekunden) ist das Signal für den Schießbeginn.
  • Erneutes zweimaliges hupen beendet die Schießzeit. Die erste Gruppe hat die Schießlinie verlassen. Die zweite Gruppe begibt sich auf die Schießlinie.
  • Erneutes einmaliges hupen (nach 10 Sek.) ist das Signal für den Schießbeginn.
  • Dreimaliges hupen beendet die Schießzeit und ist das Signal für die Trefferaufnahme.

Eine Reihe aufeinanderfolgender Pfeifen oder Huptöne bedeutet Gefahr. Das Schießen ist sofort einzustellen.

Optische Signale

Grafik: Deutscher Schützenbund

Optische Signale

Optische Signale sind für alle Schützen – Rechts- und Linksschützen – gut sichtbar angebracht. Diese Zeichen werden mittels Ampel und einer Countdown-Uhr wie folgt gegeben:

  • Grünlicht leuchtet auf, wenn der Schießleiter einmal hupt und das Schießen freigibt.
  • Gelblicht wird 30 Sekunden vor Ablauf der Schießzeit gegeben.
  • Rotlicht leuchtet bei zwei- oder mehrmaligem hupen des Schießleiters auf. Das Schießen ist sofort einzustellen.

Die rückwärts laufende Uhr zeigt, wann die Vorlauf- oder Schießzeit in einer Passe beendet sein wird.

Ferner wird angezeigt, welche Gruppe (AB oder CD) gerade mit dem Schießen beschäftigt ist oder nach der Trefferaufnahme beginnt.

Wertung

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Wertung

Die Trefferaufnahme findet nach jeder Passe (3 Pfeile) statt. Jede Scheibe hat einen Schusszettel der von einem der Schützen dieser Scheibe handschriftlich geführt wird. Jeder Schütze sagt seine Pfeilwerte selbst an. Die anderen Schützen kontrollieren den angesagten und geschriebenen Pfeilwert. Ferner werden die Pfeilwerte noch im bereitgestellten elektronisches Eingabegerät erfasst.

Bei Unstimmigkeiten wird ein Kampfrichter gerufen. Dieser entscheidet dann endgültig über den Pfeilwert.

Wettkampfablauf

Von der Anmeldung bis zur Siegerehrung. Erläuterungen der einzelnen Schritte.

Wettbewerbe

Wettbewerbe

Der Deutsche Schützenbund (DSB) führt das Sportjahr hindurch die unterschiedlichsten Wettbewerbe bis hin zu den Deutschen Meisterschaften (DM) durch. Hierfür gibt es ein Regelwerk (Sportordnung) die für alle Disziplinen als Grundlage dient. Die Wettbewerbe für den Bogensport orientieren sich hierbei an der jeweiligen Jahreszeit. Im Winterhalbjahr finden diese meist in der Halle (Indoor) statt. DM-Bogen in der Halle und Mannschafts-Ligaschießen, bis hin zur Bundesliga, sind witterungsbedingt hier angesiedelt. Im Sommerhalbjahr finden die DM-Bogen im Freien, DM-Feldbogen, DM-Bogen 3D, DM-Bogenlauf und die DM-Team & Mixed-Team statt.

Startnummernausgabe

Startnummernausgabe

Hier wird nach Prüfung der Startkarte und Abgabe der schriftlichen Dopingerklärung und Schiedsgerichtsvereinbarung (dies Dokumente wurden den qualifizierten Schützen vor dem Wettkampf gesendet), die Startnummer ausgehändigt. Diese beschreibt die Position auf dem Wettkampffeld, bei welcher Scheibe und in welcher Gruppe man schießt (AB/CD). Die Startnummer ist über den gesamten Wettkampf sichtbar am Köcher oder Gürtel anzubringen.

Ausrüstungskontrolle

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Ausrüstungskontrolle

Jeder Schütze ist für seine regelgerechte Ausrüstung verantwortlich. Die Ausrüstung wird vor jedem Wettkampf von den anwesenden Kampfrichtern kontrolliert. Nach der bestandenen Kontrolle wird auf den Bogen eine Kontrollmarke angebracht.

Einschießen

Einschießen

Vor dem Wettkampfbeginn erhalten die Schützen zwischen 20 und 45 Minuten eine Einschießzeit. Hierbei können die Schützen während der Schießzeit eine unbegrenzte Anzahl an Pfeilen schießen. Die letzte Passe wird von der Schießleitung bekannt gegeben.

Qualifikationsrunde

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Qualifikationsrunde

Bei Meisterschaften in der Halle wird eine Qualifikationsrunde, bestehend aus 60 Pfeilen, auf eine Entfernung von 18 Meter geschossen. Dies gilt für alle Wettkampfklassen und Bogenarten. Die Schützen schießen in Passen zu je 3 Pfeilen in 2 Minuten mit einer Vorlaufzeit von 10 Sekunden. Nach 10 Passen wird eine Pause von 20 – 40 Minuten angesetzt.

In den meisten Klassen steht hier nach der Qualifikationsrunde, anhand der erreichten Gesamtringzahl, das Endergebnis fest und eine Siegerehrung kürt die Meister und Platzierten.

Wertung

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Wertung

Die Trefferaufnahme findet nach jeder Passe (3 Pfeile) statt. Jede Scheibe hat einen Schusszettel der von einem der Schützen dieser Scheibe handschriftlich geführt wird. Jeder Schütze sagt seine Pfeilwerte selbst an. Die anderen Schützen kontrollieren den angesagten und geschriebenen Pfeilwert. Ferner werden die Pfeilwerte noch im bereitgestellten elektronisches Eingabegerät erfasst.

Bei Unstimmigkeiten wird ein Kampfrichter gerufen. Dieser entscheidet dann endgültig über den Pfeilwert.

Finalrunde / Elimination

Grafik: Andreas Böhm

Grafik: Andreas Böhm

Finalrunde / Elimination

Auf die Qualifikationsrunde folgt für die Herren- und Damenklassen eine Finalrunde, beginnend mit dem Achtelfinale. Jede Finalrunde besteht aus einem Match und entscheidet über ein weiterkommen oder ausscheiden aus dieser. Für die Bogenarten Recurve- und Compoundbogen sind die Matches etwas unterschiedlich im Ablauf aufgebaut.

Finalrunde / Elimination Recurve

Foto: Eckhard Frerichs

Foto: Eckhard Frerichs

Finalrunde / Elimination Recurve

Die Matches werden nach dem Satz-System geschossen. Ein Match besteht aus maximal 5 Sätzen. Ein Satz wiederum besteht aus 3 Pfeilen die innerhalb einer Schießzeit von 2 Minuten geschossen werden. Der Gewinner eines Satzes erhält 2 Satzpunkte. Im Fall von einer Ringgleichheit erhalten beide Schützen je einen Satzpunkt. Gewinner eines Matches ist der Schütze, der zuerst 6 Satzpunkte erreicht. Hat kein Schütze nach 5 Sätzen 6 Satzpunkte erreicht, kommt es zu einem Stechen mit einem Pfeil. Der Schütze, der innerhalb von 40 Sekunden seinen Pfeil näher zum Zentrum der Scheibenauflage schießt, ist Sieger des Matches und  zieht in die nächste Runde ein.

Finalrunde / Elimination Compound

Foto: Eckhard Frerichs

Foto: Eckhard Frerichs

Finalrunde / Elimination Compound

Die Matches werden kumulativ geschossen. Ein Match besteht aus 5 Passen zu je  3 Pfeilen und einer Schießzeit von 2 Minuten je Passe. Gewinner eines Match ist der Schütze, der nach 5 Passen die höhere Gesamtringzahl erreicht hat. Haben beide Schützen nach 5 Passen die gleiche Gesamtringzahl,  kommt es zu einem Stechen mit einem Pfeil. Der Schütze, der innerhalb von 40 Sekunden seinen Pfeil näher zum Zentrum der Scheibenauflage schießt, ist Sieger des Matches.

Medaillenmatch

Foto: Eckhard Frerichs

Foto: Eckhard Frerichs

Medaillenmatch

Die Sieger der Halbfinale schießen das Goldfinale und die beiden Verlierer das Bronzefinale.

In den Medaillenmatches schießen die Schützen 3 Pfeile pro Passe, wobei die Pfeile abwechselnd geschossen werden und jeder Schütze lediglich 20 Sekunden Zeit für einen Pfeil erhält.

Mit Ausnahme des abwechselnden Schießens und der verkürzten Zeit, gilt in den Medaillenmatches das gleiche Konzept wie in der Finalrunde.

Siegerehrung

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Siegerehrung

Diese gehört zum Wettkampf und sollen von den Teilnehmern mit verfolgt werden.

Am Ende steht, wer Deutscher Meister in seiner Klasse wird und wer die Platzierten sind.

Es gibt Ehrungen in den Einzel- und Mannschaftsklassen.

Scheiben(auflagen)

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Grafiken: Andreas Böhm

Grafiken: Andreas Böhm

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Wettkampfklassen, Entfernung, Auflagen

Gemäß den DSB-Regeln lautet die Einteilung der Altersklassen für Männer und Frauen wie folgt:

Schüler A  

13 bis 14 Jahre

Jugend                         

15 bis 17 Jahre

Junioren                      

18 bis 20 Jahre

Herren und Damen

21 bis 49 Jahre

Master

50 bis 65 Jahre

Senioren

66 Jahre und älter


Die Einteilung in eine Wettkampfklasse erfolgt nach dem Geburtsjahr des Schützen in Beziehung zu dem gesamten Sportjahr, in dem der Wettkampf stattfindet. Ein Schütze, der am 01. Januar 17 Jahre alt wird, darf bei jedem Wettkampf, der am oder vor dem 31. Dezember des gleichen Jahres stattfindet, in der Jugendklasse antreten.

Bei jedem Wettbewerb kann ein Schütze nur in einer Altersklasse starten. In eigenem Ermessen kann ein Schütze in einer älteren Altersklasse starten, außer in der Master- und Schülerklasse. Angehörige der Masters-Klasse können auf eigenen Wunsch in der Herrenklasse starten. Die Schülerklassen können nur in ihrer Wettkampfklasse starten.

Es ist üblich, dass das Alter bei der Startnummernausgabe überprüft wird. 

Die Scheibenentfernung ist 18 Meter und für alle Klassen gleich.

Je nach Klasse und Bogenart wird bei Wettkämpfen in der Halle auf unterschiedliche Papierauflagen geschossen. Folgende Auflagen und ihre Besonderheiten können durch jeweiliges anwählen hervorgehoben werden:

Vertikale Dreifachauflage (Recurve)

Vertikale Dreifachauflage (Compound)

40 cm-Auflage

60 cm-Auflage

60 cm-5-Ringe-Auflage

Pfeilwertung

Pfeilwertung

Grafik: Friedrich Karle

Grafiken: Andreas Böhm

Grafik: Andreas Böhm

Grafik: Andreas Böhm

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Pfeilwertung

Ein Pfeil ist gemäß der Lage seines Schaftes auf der Scheibenauflage zu bewerten.

Berührt ein Pfeilschaft zwei Farben oder die Trennlinie zwischen zwei Ringen, so wird der höhere Ring gewertet. Sollte ein Teilstück der Scheibenauflage fehlen, das eine Trennlinie oder den Teil enthält, an dem sich zwei Farben berühren, oder wird die Trennlinie durch den Einschlag des Pfeil verschoben, wird der Wert des dort steckenden Pfeiles mit Hilfe einer angenommenen Kreislinie ermittelt.

Bei Unstimmigkeiten wird ein Kampfrichter gerufen. Dieser entscheidet dann endgültig über den Pfeilwert.

 

Für die Sonderfälle – Abpraller, Durchschüsse, Hängender Pfeil, nicht geschossene Pfeile oder Zweifel an der Wertung ist ein Kampfrichter hinzuzuziehen.